"Übersetzen Sie einfach, was ich sage" : Dolmetschen im Krankenhaus

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Dolmetschen in medizinischen Einrichtungen und analysiert ein Gespräch zwischen einem deutschsprachigen Augenprothetiker und einer Patientin, die die Landessprache Ungarisch spricht. Das Gespräch fand im März 2017 an der Klinik für Augenheilkunde der Semmelweis-Universität in Budapest statt und wurde mittels Tonaufnahmen und Beobachtungen erfasst. Die Arbeit in drei große Untersuchungsabschnitte zu teilen. Im ersten Abschnitt wird der aktelle Forschungsstand zu medizinischen Gesprächen im Allgemeinen beleuchtet, im zweiten folgt ein Einblick in das Spitaldolmetschen, um schließlich im dritten Abschnitt das konkrete Setting vorzustellen und eine nach genau definierten Kriterien verlaufende Analyse vorzunehmen. Das Ziel ist es festzustellen, inwiefern Zusammenhänge zwischen dem translatorischen Produkt und dem medizinischen Setting zu erkennen sind. Da die Fachliteratur einzelne Abschnitte und Arten von medizinischen Dialogen unterscheidet, wird in der vorliegenden Arbeit der Frage nachgegangen, ob die Art und Weise der Dolmetschung in einem konkreten Fall mit diesen zusammenhängt. Der vorausgesetzte Zusammenhang wird anhand der Sichtbarkeit der Dolmetscherin gemessen und analysiert. Die Methode der Analyse widerspiegelt die theoretische Grundlage der Arbeit, indem sie zunächst die einzelnen Abschnitte des konkreten medizinischen Gespräches feststellt und erläutert, was in Anlehnung an die allgemeinen Merkmale der Gesprächsarten von Aufklärungs- und Anamnesegespräch erfolgt. Danach werden anhand der Merkmale der Abschnitte die Dolmetschtätigkeiten festgestellt und nach den angewandten Kompetenzen einer/eines SpitaldolmetscherIn hin untersucht. So war es in jedem Beispiel möglich, die jeweilige Rolle und die Sichtbarkeit der Dolmetscherin zu bestimmen.This master thesis describes the interpretation in medical institutions and analyses a mediated dialogue between a German speaking ocularist and a Hungarian speaking patient. This dialogue took place in March 2017 at the Semmelweis University, Department of Ophthalmology in Budapest. The data collection was conducted by means of sound recordings and observations. The thesis is based on three fundamental aspects; firstly it deals with the medical discourses in general, secondly it gives an overview of medical interpreting and thirdly the specific setting is introduced and analysed. Since the literature refers to different types of medical interactions and their phases, this master thesis is meant to pursue the question of whether or not the interpreters visibility depends on the specific type of the medical dialogue and its phases. The methodology reflects the theoretical basis of this paper. First of all, it includes the observation of the phases of the medical exchange, which follows the general theoretical characteristics of an anamnesis and a briefing. Second, the interpreting activities will be described by the characteristics of the specific phase of medical exchange and analysed by the translational activities and competences the medical interpreter applied. According to the applied competences the interpreter will be assigned to one or another medical interpreter role and its visibility. The results show that in those dialogue phases which did not follow a certain medical communication pattern the interpreters visibility grew but decreased in phases which followed the specific communication pattern of an anamnese or a briefing. This study shows the connection between the phases of the medical interaction and the interpreters visibility.vorgelegt von Mira HolléAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)358796